Weit auszuholen und die Gedanken schweifen zu lassen, dazu lädt uns des Nachts der Mond ein. Wir sinnieren über Zeit und Raum, Chaos, den Ursprung und die Unendlichkeit. Getragen von utopischen traumhaften Naturen, streifen die Gedanken die großen Fragen der Menschheit.
Wie eine unsichtbare Brücke bildet der Mond ein Bindeglied zwischen unserer Erde und dem unbekannten, rätselhaften Kosmos. Obwohl nur eine große und kalte Steinkugel, bleibt er seitjeher ein nostalgischer Sehnsuchtsort und ist Protagonist vieler Geschichten, Lieder und Mythen.
Der legendäre Wettstreit um die Mondlandung erinnert mich, im Bezug auf unsere Zeit,
an ein „Secret Level“ mancher Computerspiele. Wer hier spielt, hat ein „Ticket“ gewonnen. Hier und jetzt hast du einen Vorteil gegenüber anderen Mitspielern. Wahrscheinlich waren es unkonventionelle Methoden, Glück, Zufall, oder aber auch List, welche die Spielenden die geheimen Wege finden ließen.
Jedes Computerspiel kreiert eine eigene ästhetische Welt und folgt seinen eigenen Regeln.
Diese Ideen greife ich in meinen neueren Arbeiten auf und verwebe sie zu großen Panoramen, welche uns in futuristische und utopische Räume führen. Es gibt keinen ruhigen Standort, sondern nur unendliche Perspektiven von Möglichkeiten.
Ein „geheimes Portal“ zu finden, das uns revolutionäre Erkenntnisse und neue Möglichkeiten eröffnet, ist nicht nur eine Idee des Science Fiction Genres, sondern wir finden dies bereits in den alten Religionen. Es spiegelt den unbändigen Wunsch und die Hoffnung von uns Menschen wieder das nebulöse Unbegreifliche greifbar zu machen.
© Larissa Leverenz, 2019